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Тексти для аудіювання, Німецька мова, НУДПСУ

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Розділ 4. Тексти для аудіювання

Цей розділ перевіряє мовленнєві вміння студентів, пов’язані з розумінням студентами іншомовних текстів різних типів. Тексти подаються з голосу викладача, одноразово, а завдання до них – у друкованому вигляді, розроблені самим викладачем. 

1. BESUCHER IN WEIMAR

Zu den vielen Besuchern Goethes zählte auch die berühmteste Frau der damaligen Zeit, die franzosische Schriftstellerin Germaine de Stael. (Sie schrieb später ein Buch über Deutschland, De L’Allemagne, das ihr Feind Napoleon vernichten lieb. Es was ihm zu deutschfreundlich

Über ihre Unterhaltung mit Goethe gibt es eine hübsche Anekdote.

“Es war eine interessante Stunde” , soll Goethe gesagt haben, “ich bin nicht zu Wort gekommen. Sie spricht ja gut, aber viel , sehr viel.”.

Frau von Stael hatte das anders in Erinnerung. “Ich bin zwar nicht zu Wort gekommen “, sagte sie später , “aber das tut nichts, denn wenn einer so gut spricht wie er , dann hört man gerne zu”.

An einen anderen Besucher dachte Goethe noch lange zurück. 1763 hatte er in Frankfurt den siebenjahrigen Mozart gesehen, der ein Konzert gab. Jetzt besuchte ihn ein Wunderkind das mit Mozart verglichen wurde : Felix Mendelssohn Bartholdy, zwölf Jahre alt, kam in Begleitung seines Lehrers Karl Friedrich Zelter nach Weimar. Felix musste die schwierigsten Stücke spielen. Goethe hörte zu, und dann sagte er: “Bis jetzt hast du nur Stücke gespielt, die du kanntest. Jetzt wollen wir einmal hören, ob du auch etwas spielen kannst, was du nicht kennst. Ich werde etwas holen und dich auf die Probe stellen.

Goethe kam zurück mit einer Originalhandschrift von Mozart. Mendelssohn spielte das Stück vom Blatt, und Goethe lachte. Mozarts Manuskripte seien ja sauber geschrieben, meinte er. Und dann legte er Felix ein Blatt hin, das verwischt war und Tintenkleckse hatte. Die Noten waren kaum zu erkennen, vieles war durchgestrichen, man sah nicht, wo der Anfang und wo das Ende war. Zelter trat ans Klavier und rief: „Das hat ja Beethoven geschrieben!“ Seine Vermutung stimmte. Es war ein Lied von Beethoven. Felix spielte es. Von dem Tage an galt er in Weimer als Meister auf dem Klavier und wurde überall eingeladen, Konzerte zu geben.

2. EIN DORF ALS ZENTRUM DES DEUTSCHEN GEISTESLEBEN

Im 18. Jahrhundert sah die Landkarte Deutschlands wie ein bunter Teppich aus: es gab über 300 selbstandige Territorien, in denen Fürsten und Herzoge regierten, denen oft nur wenige Quadratkilometer gehörten. Wer auf den sehr schlechten Straben zu Pferde oder mit der Postkutscher unterwegs war, mubte alle paar Stunden eine Grenze überschreiten, seinen Pab zeigen und meistens auch Zoll zahlen.

Je unbedeutender die Fürsten waren, desto mehr versuchten sie, es den Groben gleich zu tun: zum Schaden der Bauern veranstalteten sie auf den Feldern wilde Jagten, hielten sich „Armeen“ von ein paar hundert Mann, die oft mehr als die Hälfte der Staatseinnahmen verschlangen – und forderten nicht selten gleichzeitig Musik, Theater und Kunsthandwerk.

In Weimar, einem etwas groberen Dorf mit 6000 Einwohnern, regirte der achtzehnjährige Herzog Carl August, ein passionierter Jäger und Hunde- und Pferdeliebhaber. Im Jahre 1775 lud er Johann Wolfgang Goethe an seinen Hof ein. Goethe – damals schon einer der bekanntesten Dichter Deutschlands – nahm die Einladung an und blieb bis zu seinem Lebensende.

Goethe hatte in Strabburg Jura studiert, aber der trockene Beruf eines Advokaten interessierte ihn nicht. In Weimar wurde er Ratgeber des Herzogs, Minister für Berg- und Strabenbau, Theaterdirektor und hatte sich als Präsident der Finanzverwaltung um die Schulden seines Herrn zu kummern, die ständig grober waren als seine Einkünfte.

Das kleine Dorf wurde zum Mittelpunkt des deutschen Geisteslebens, denn Goethe holte berühmte Männer an den Hof. Herder kam und Friedrich Schiller, der einer von Goethes engsten Freunden wurde.

Wer damals durch Deutschland reiste, machte in Weimar Station und versuchte, von Goethe eingeladen zu werden oder ihn doch wenigstens von weitem zu sehen. Derjenige allerdings, der sich selbst damals für den Gröβten hielt, kam nicht nach Weimar, sondern befahl Goethe zu einem Treffen nach Erfurt: 1806 unterhielt sich Napoleon mit Goethe über dessen Dichtungen. 

3. JOHANNES GUTENBERG AUS MAINZ ERFINDET DEN BUCHDRUCK

Manche Erfindungen wurden in mehreren Ländern gleichzeitig gemacht, so gab man nicht weib, wirklich der Erfinder war.Auch am Buchdruck ist vor Gutenberg und gleichzeitig mit ihm gearbeitet worden. In der Stadt Haarlem steht ein Denkmal für Laurens Janszoon Coster, der ebenfalls als Erfinder der Buchdruckerkunst gilt. Coster hat aber nicht mit einzelnen Buchstaben aus Metall gedrückt, sondern er hat die Buchseiten in Holz geschnitzt.

Johannes Gutenberg, 1397 in Mainz geboren, lebte viele Jahre in Strabburg, wo er sich damit beschäftigte, eine Legierung für Buchstaben aus Metall zu finden. Als er nach Mainz zurückkehrte, hatte er kein Geld, um eine Werkstatt einzurichten. Er lieh sich achthundert Gulden, arbeitete vier Jahre, und dann war seine Erfindung fertig: er konnte einzelne Buchstaben aus Metall gieben. Aber das Geld war aufgebraucht. Um das erste Buch zu drucken, mubte er sich noch einmal achthundert Gulden leihen.

Noch einmal arbeitete er drei Jahre, und dann war sein Werk fertig: die erste gedrückte Bibel – und gleichzeitig die schönste, die jemals gedrückt wurde.

Aber Gutenberg konnte seine Schulden nicht sofort zurückzahlen und hatte auch die Zinsen nicht gezahlt. Der Mann, der ihm das Geld geliehen hatte, bekam die Werkstatt und die Bibel – die er später mit einem Gewinn von 6000 Gulden verkaufte!

Gutenberg starb als armer Mann.

1600 Gulden waren damals allerdings eine riesige Summe. Man hatte dafür zwanzig Häuser in der Stadt oder sechs grobe Bauernhöfe mit Wiesen und Feldern kaufen können!

Noch während Gutenberg die erste Bibel drückte, wurde seine Technik von einem anderen Drucker nachgeahmt. Der druckte allerdings etwas anderes, nämlich Schulbücher! Die Bibel und eine lateinische Grammatik waren die ersten Bücher, die mit Gutenbergs neuer Technik gedrückt wurden. 

4. WINTER IN DER SCHWEIZ – AUS MARTINS TAGEBUCH

Wir sind in Sent. Das ist ein kleines Dorf im Unterengadin, 50 km von St. Moritz und nicht weit von der österreichischen und italienischen Grenze.

Ich weib nicht, wie viele Einwohner Sent hat, ich glaube nur ein paar hundert.

Wir wohnen in einem gemülichen Bauernhaus. Es hat eine ganz niedrige Tur. Die Menschen waren früher kleiner als heute. (Das hat die Frau gesagt, der das Haus gehort.) Die Leute hier können alle Deutsch, aber meistens sprechen sie Romanisch. Sie klingt wie Italienisch. Ich habe gefragt, wie viele Menschen Romanisch sprechen. Man weib das nicht ganz genau, es sind vielleicht 70 oder 80 000.

29.12

Gestern und vorgestern war ich sehr müde vom Skifahren.

Ich bin gleich nach dem Abendessen ins Bett gegangen. Wir fahren morgens mit dem Bus nach Schuls runter (Sent liegt 200 m höher als Schuls) und dann mit der Gondelbahn auf 2400 m.

Der höchste Berg heibt Champatsch (das spricht man „Tschampatsch“). Er ist fast 3000 m hoch.

Zum Champatsch geht ein Lift. Die längste Abfahrt ist 12 km.

2.1.

Wir haben einen guten Skilehrer, Reto heibt er.

Andrea fährt besser als ich – sagt Reto. Finde ich nicht gut!

Am Silvesterabend waren wir im Konzert. Es war in der Schule in Sent.

Drei junge Deutsche haben Mozart und Chopin gespielt.

Die waren nicht viel älter als ich.

Sie wohnen in München. 

5. EIN VATI ERZÄHLT

Die Sonne hatte den Nebel zerteilt und schien auf braune Blätter am Boden. Gerhard und ich raschelten mit inseren Stiefeln durch das Laub. Plotzlich blieb mein Junge stehen und sagte: „Du, Vati, ich habe eine Braut“. Da stand er nun mit seinen borstigen Haaren, er reichte mir kaum bis zur Schulter und – hatte eine Braut!

„Ist es Sabine?“ fragte ich.

„Aber Vati, Sabine hat doch so viele Sommersprossen und struppige Haare! – Meine Braut hat einen schwarzen Pferdschwanz und grobe blaue Augen.“ Wir beschlossen, zu der Braut zu gehen. Unterwegs flüsterte Gerhard: „Da – Das ist sie.“ Das Madchen spielte mit dem Ball auf der Strabe. Gerhard gind ganz steif an ihr vorüber. Er wagte kaum, sie anzusehen.

„Du hast ja deiner Braut nicht einmal ,Guten Tag‘ gesagt“, bemerkte ich. Der Junge erwiderte: „Sie weib ja gar nicht, dab sie meine Braut ist. Ich habe doch noch nie mit ihr gesprochen. Können wir sie nicht einmal einladen?“ „Unter uns Männern gesagt: Ich finde Sabine viel netter“, warf ich ein.

,,Aber sie hat doch Sommersprossen und keine blauen Augen”, entgegnete Gerhard. Am nachsten Nachmittag kam Sabine zu uns. Sie spielte mit Gerhard. Sie zeichneten, die gezeichneten Bilder aus und klebten sie auf ein grobes Stuck Papier. Als Sabine gehen mubte, sagte der Junge:,, Ich weib gar nicht, warum die Zeit immer so schnell vergeht.”

Am Abend beschlossen wir dann, die ‘richtige’ Braut, Claudia, auch einmal einzuladen. Claudia kam an einem der nächsten Tage zu uns. Aber die beiden spielten nur kurze Zeit Domino. Dann fragte Gerhard:,, Wie spät ist es;”Plotzlich lachte Claudia laut. Sie hatte den Teddybär von Gerhard gesehen. ,,Du spielst noch mit Teddy:?” fragte sie spottisch. Um sein Ansehen zu retten, holte Gerhard sein Tagebuch, in dem viel Lob über ihn stand. Aber Claudia schlug das Tagebuch zu und sagte: ,, So ein langweiliger Quatsch”

Auch dieser Nachmittag verging. Am Abend ging ich mit dem Jungen im Park spazieren. Er sammelte bunte Blätter.

,,Für Sabine, Vati, weil sie so ein nettes Mädchen ist.”

,,Aber Gerhard, Sie hat doch Sommersprossen” sagte ich.

,,Ich legte die Hand um die Schulter meines Jungen, und es war mir, als wäre er wieder ein Stückchen gewachsen. Es ist nicht alles Gold, was glänzt. 

6. UNTERRICHT BEIM VATER

(Aus Goethes Kindheit)

Es war einige Minuten vor 12 Uhr. Wolfgang stand an der Tür zu Vaters Arbeitszimmer und hielt zwei Hefte in der Hand. Punkt 12 Uhr sollte er mit seiner Schwester zum Vater kommen.Sie sollten ihm die Arbeiten vorzeigen, die sie im Anschlub an den Unterricht angefertigt hatten.

Wolfgand blickte durch das Schlüsselloch. Er konnte die Hände des Vaters auf dem blanken Schreibtisch sehen. Sicher shrieb Vater wieder seine Erinnerungen über Reise nach Italien in das Heft, das aufgeschlagen vor ihm lag. Der Vater hatte als junger Mann eine Reise nach Italien gemacht, an die er gern zurückdachte. Doch für heute schien er zu sein. Er klappte eben das Heft zu und wischte die Feder sorgfältig an einem Tuchlein ab.

Wolfgang blickte sich beunruhigt um. Wo blieb nur die Schwester Cornelia? War sie mit den Aufgaben nicht fertiggeworden? Endlich kam sie die Treppe herunter. Sie legte rasch ihre Hefte auf eine Kommode und stellte sich auf die Zehenspitzen, um in den Spiegel blicken zu können. Sie wubte, der Vater tadelte die feringste Unordnung, und sie strich schnell eine Haarlocke aus der Stirn. Wolfgang band eine Schleife an ihrem Kleid wieder zu, die beim Laufen aufgegangen war.

Jetzt wurde im Zimmer ein Stuhl hörbar gerückt. Schritte näherten sich, und shon stand der Vater in der Tür. Er war ein grober, stattlicher Mann, hatte eine hohe gewölbte Stirn, und unter den dicken Augenbrauen blickten ernste Augen hervor.

,,Ach, da seid ihr ja”, sagte der Vater, ,, kommt nur herein’’ Er zog seine goldenne Uhr aus der Tasche. Aus dem Erdgeschob tönten helle Glockenschläge herauf und verkündeten die Mittagsstunde

Der Vater nahm wieder am Schreibtisch Platz, und die Kinder legten ihre Schreibhefte vor ihn hin. Wolfgang hatte einen Aufsatz in lateinscher Spracher geschrieben. Prüfend begann der Vater Seite in Wolfgangs Heft zu lesen. Es war ganz still im Zimmer. Nur das Umblättern konnte man hören. Ringsum an den Wänden des groben Zimmers standen hohe Schränke. Wenn die Strahlen der Mittagssonne ins Zimmer fielen, glänzten die goldenen Buchstaben auf den breiten Buchrücken. Enige dieser Bücher waren den Kindern schon bekannt.Wolfgang hatte sie gern gelesen. Jedes Buch dort im Schrank war für ihn ein Schatzkästchen, das viele spannende Erlebnisse enthielt. Ob sie alle so lustig waren wie ,, Till Eulenspiegel” oder ,, Die Schildburger?” Er nahm sich vor recht fleibig zu sein; vielleicht wurde ihm dann der Vater diese schönen Bücher zum Lesen geben.

Der Vater unterbrach die Gedanken des Knaben. ,, Mein Sohn” , sagte er , ,,du hast fleibig und gewissenhaft gearbeitet. Dein Aufsatz ist fehlerlos, der Ausdruck gewandt. Auch die Schrift ist jetzt sauber”. Er sah Wolfgand freundlich an: ,, Du bist jetzt zehn Jahre alt. Wenn du weiter fleibig lernst, wirst du einmal die berühmte Universität Leipzig besuchen konnen, an der auch ich studiert habe”. Mit diesen Worten händigte er seinem Jungen das Heft aus.

,,Herr Vater”, sagte Wolfgang, ,, darf ich Ihnen noch eine Arbeit vorlegen? An dem lateinischen Aufsatz schrieb ich nur eine Stunde. Weil ich dann noch viel Zeit hatte, schrieb ich den ganzen Aufsatz noch einmal, aber in italienischer Sprache. Hier ist er. “ Wolfgang öffnete ein Heft und hielt es dem Vater hin. Seine Wangen hatten sich vor Eifer gerötet.

,,Wie?“ sagte der Vater erstaunt, ,, ich habe noch nur deiner Schwester Unterricht im Italienischen erteilt. Bist du unter die Zauberkünstler gegangen?” ,,Nein”, antwortete Wolfgang ,, aber ich sab in dem Zimmer, in dem Sie Cornelia unterrichteten. Wenn ich nun mit meinen Aufgaben fertig war, hörte ich Ihnen zu und lernte alles mit.” 

7. EINIGKEIT MACHT STARK

Ein Bauer hatte sieben Söhne, die oft Streit miteinander hatten. Dabei vergaben sie die Arbeit. Ihr alter Vater, der den Zank und Streit seiner Söhne oft miterlebte, rief sie eines Tages zu sich, um ihnen an einem Beispiel die Folgen zu zeigen, die ihre Uneinigkeit haben kann.

Als die Söhne versammelt waren, reichte er ihnen sieben Stäbe, die fest zusammengebunden waren, und sagte: ,, Dem, der dieses Bündel Stäbe zerbricht, zahle ich hundert Taler”.

Einer nach dem anderen bemühte sie sich, jedoch vergebens.

,,Das ist nicht moglich”, sagten sie und gaben dem Vater das Bündel Stäbe zurück.

,,Und doch”, erwiderte der Vater, ,, nichts ist leichter als das!” Er löste das Band, mit dem die Sträbe zusammengehalten wurden, nahm einen Stab nach dem anderen und zerbrach jeden einzelnen ohne grobe Mühe.

,,Ja”, riefen die Söhne, ,, so ist es natürlich leicht, so bringt es jeder fertig!”

,,Daran, meine Söhne, sollt ihr immer denken”, sagte der Vater.,, Wenn ihr fest zusammenhaltet, wird euch niemand besiegen können. Wenn ihr aber uneining seid, so wird es euch gehen wie den Stäben, die hier zerbrochen auf dem Boden liegen. Einigkeit macht stark.”

Die Sohne verstanden die Manhung des Vaters, und von diesem Tage ab gab es zwischen ihnen keinen Streit mehr. 

8. DIE KLUGE EHEFRAU

Als Herr Hofmann das Haus verlassen wollte, um den Frühzug zu erreichen, brachte ihm seine Frau einen Brief. ,, Vergib nicht, diesen Brief einzuwerfen, bevor du ins Buro gehst, damit Tante Ida ihn morgen noch bekommt! Dieser Brief ist sehr wichtig!“ Aber Herr Hofmann vergab den Brief doch. Als er in der Stadt aus dem Zug stieg und sich beeilte, um pünktlich ins Buro zu kommen, hatte er den Brief noch in der Tasche. Er wollte gerade den Bahnhof verlassen, da klopfte ihm ein Herr auf die Schulter. „Denken Sie an den Brief!“ sagte der Undekannte. Während Herr Hofmann zum nächsten Briefkasten ging, um den Brief einzuwerfen, rief schon wieder ein Fremder hinter ihm her: „Vergessen Sie nicht, Ihren Brief einzuwerfen!“

Nachdem er den Brief eingeworfen hatte, verlieb er rasch den Bahnhof. „Haben Sie schon an Ihren Brief gedacht?“ rief ihm nach einigen Minuten eine freundliche Dame lachelnd nach. Herr Hofmann wunderte sich darüber, dab ihn alle Leute an den Brief erinnerten,und fragte die Dame: „Mein Gott, woher wissen denn alle Leute, dab ich einen Brief einwerfen soll? Ich habe ihn doch schon längst eingeworfen“. Da lachte die Dame und sagte: „Dann kann ich Ihnen ja auch den Zettel abmachen, der an Ihrem Mantel steckt.“ Auf dem Zettel war geschrieben: „Bitte sagen Sie meinem Mann, dab er einen Brief einwerfen soll!“. 

9. DIE UHR AUF DEM STRASBURGER MUNSTER

Im 12. Jahrhundert baute man in der Stadt Strabburg am Rhein grobes Munster. Es war ein sehr grober, schöner Bau. Als er fertig war, beschlob der Magistrat der Stadt, am hohen Turm des Munsters eine besondere Uhr anzubringen. Lange konnte man keinen Meister finden, endlich kam in die Stadt ein alter Uhrmacher, Habrich mit Namen. Er sagte, dab er auf dem Turme eine ganz besondere Uhr anbringen kann. Der Magistrat versprach ihm eine bestimmte Summe Geld für diese Uhr, und der Meister begann die schwere Arbeit.

Nach einigen Jahren war das Werk vollendet. Viele Menshen kamen zum Munster und bewunderten die Uhr am Turm. Das Werk lobt den Meister, sagten sie. Diese Uhr zeigte nicht nur die Stunden, sondern auch die Tage und Monate des Jahres. An der Uhr war auch grobe Erdkugel angebracht, mit Auf- und Niedergang der Sonne. Jede Stunde konnte man die Glocken horen. Diese Uhr war ein Wunderwerk, und die Stadt war glucklich.

Da versammelte sich der Magistrat der Stadt. Man sprach darüber, dab keine andere Stadt so eine wunderbare Uhr haben soll auber Strabburg. Wie sollte man aber dem Meister verbieten, in einer anderen Stadt auch solch eine Uhr zu bauen? Der Magistrat beschlob, dem alten Uhrmacher nichts zu zahlen und statt dem alten Meister für seine Kunst und seinen Fleib zu zahlen, ihm die Augen ausstechen zu lassen.

Man sagte dem Meister, dab er die wunderbare Uhr nur mit Hilfe des Teufels machen konnte. Wer aber den Teufel zur Hilfe nahm, den mubte man bestrafen, man mubte ihm die Augen ausstechen.

Als der Meister das hörte, sagte er, dab er noch etwas an der Uhr machen müsse, damit sie besser geht. Man führte ihn zum Turm, und er arbeitete dort noch einige Tage. Dann sagte er, dab die Arbeit beendet sei. Und man stach ihm die Augen aus.

Bald aber merken die Menschen, dab die Glocken am Turme nicht mehr klingen.. Der Meister hatte das Glockenspiel zerstört, weil man so grausam mit ihm umgegangen war.

Und kein Meister in der Welt konnte das Glockenspiel auf dem Strabburger Munster jemals wiederherstellen. 

10. DIE BEKANNTESTEN SYMBOLE DES OSTERFESTES

Ostern gehört zu den beliebten deutschen Volksfesten. Dieses Fest wird als ein religioses und auch ein Frühlingsfest gefeiert. Es hat kein bestimmtes Datum.

Ostern ist ein Fest der Familie. An diesem Tag treffen sich die Verwandten und Bekannten miteinander.

Symbole des Osternfestes sind die Osterneire und der Osternhase. Das Ei ist Fruchtbarkeits – und Lebenssymbol. Es soll den Meschen Glück und Gesundheit bringen.

Die Osternier müssen gefärbt sein. Die gefärbten Eier gab es in Deutschland seit dem 13. Jahrhundert. Im 17. Jahrhundert erschienen bemalte, beschriftete, dann versilberte und vergoldete Eier.

Nicht nur die Kinder bekommen zu Ostern Eier, sondern auch die Erwachsenen schenken sich gegenseitig buntbemalte Eier. Und ein Osternei ist jetzt nicht immer ein Huhnerei: es gibt heute Osterneier aus Zucker, Schokolade und ganz grobe mit Sübigkeiten gefüllte Eier aus Pappe.

Eine Legende erzählt, dab die Osternier vom Osternhasen gebracht werden. Die Kinder glauben gern an den Osternhasen und haben diesen netten Hasen sehr gern. Sie meinen, der Osternhase bringt die Eier in einem groben Korb auf dem Rücken, versteckt sie im Garten oder in der Wohnung und hupft fort, deshalb hat ihn noch niemand gesehen. In Wirklichkeit machen das naturlich die Erwachsenen. Am Osternmorgen geht jung und alt auf die Eiersuche. Die gefundenen Eier werden von den braven Kindern gegessen. Beim Suchen gibt es immer sehr viel Spab. Es gibt einfach kein Ostern ohne das fröhliche Eirsuchen.

Natürlich spielt in der Osternzeit eine besondere Rolle die Osternspeise. Und ein kräftiges Eieressen am Osternmorgen soll nach altem Glauben vor vielen Krankheiten schützen. 

11. SILVESTER

Am 1. Januar beginnt das neue Jahr. Der letzte Tag des alten Jahres heibt Silvester. Zum Unterschied vom stillen Weihnachtsfest wird Silvester in Deutschland laut und fröhlich gefeiert. Man lädt Freunde ein oder wird eingeladen und begeht das Neujahrsfest im Kreise der Familie oder mit Freunden und Bekannten.

Man feiert Silvester mit gutem Essen, Musik und Feuerwerk. Vor der Silvesterfeier wird in der Regel Karpfen gegessen. Man glaubte früher, der Fisch sei Symbol für grobe Fruchtbarkeit. Eine traditionelle Speise zum Beginn des neuen Jahres ist auch das Schweinefleisch, denn auch das Schwein gilt bekanntlich als Glücksbringer.

Im Laufe des Abends werden traditionell auch Pfannkuchen gegessen. Aber Vorsicht! Einege Pfannkuchen sind statt mit Marmelade mit Senf gefüllt. Man mub schon Spab verstehen.

Um 24 Uhr wird das neue Jahr mit Sekt begrübt. Alle trinken sich dann zu, sagen ,,Prosit Neujahr“ und wünschen sich gegenseitig viel Glück.

Das Neujahr wird mit Glockengeläute der Kirchen Raketen begrübt. Bunte Sterne und Kometen erstrahlen die Silvesternacht über den Dächern der Städte und Dörfer. In der ersten Stunde des neuen Jahres ist das Feuerwerk pausenlos.

In den Dörfern kann man in der Silvesternacht verkleidete und maskierte Menschen beobachten. Jede Gegend besitzt jedoch traditionelle Besonderheiten und spezifische Volksbräuche. Doch überall hört man fröhliches Lachen, schöne Musik und: ,, Ein glückliches neues Jahr!” 

12. DIE WERNADSKI – BIBLIOTHEK

In der Welt gibt es viele grobe Bibliotheken. Das sind die National-bibliothek in Paris, die Deutsche Bücherei in Leipzig, die öffentliche wissenschaftliche Bibliothek in Berlin, die Kongreb - Bibliothek in Waschington und andere. Diese Bibliotheken sind welbekannt.

In Kiew gibt es auch eine grobe wissenschaftliche Bibliothek. Das ist die Bibliothek der Akademie der Wissenschaften der Ukraine. Seit 1988 trägt sie den Namen des ersten Präsidenten der ukrainischen Akademie W. J. Wernadski.

Diese Bibliothek zählt mehr als 10 Millionen Bände. Sie besitzt auch viele Manuskripte, historische Dokumente, Noten, Karten und Reproduktionen über 75 000 Menschen sind Leser dieser Bibliothek. In den groben und schönen Lesesäulen arbeiten täglich viele Studenten, Aspiranten, Dozenten und Professoren. Hier können sie alle nötigen Bücher finden. Man kann auch Bücher über die Fernleihe bestellen. Den Lesern stehen auch Elektronenkataloge zur Verfügung.

Die Wernadski – Bibliothek hat breite Verbindungen mit den groben Bibliotheken aus aller Welt.

Die gröbte und modernste Bibliothek der Ukraine hat auch Probleme. Etwa die Hälfte aller Bücher mub man restaurieren und die Leserbedienung voll compjuterisieren.

Die Regierung der Ukraine macht alles Beste, damit diese Bibliothek zu einer der besten Bibliotheken der Welt wird. 

13. DER VATER

Das Thema der Hausarbeit hieb: ,, Ein Mensch, den ich bewundere.”

,,Einen guten Aufsatz hat Lore Bierfeld geschrieben” , sagte die Lehrerin. ,, Ich werde ihn euch jetzt vorlesen.”

Dann begann sie:

,,Mein Vater ist ein wunderbarer Mensch. Er hat nie Launen, er schimpft nie, sondern zeigt für alles und jeden Verständnis.Er versteht die moderne Jugend.

Mein Vater hat viele Interessen. Er liest Romane, Novellen und wissenschaftliche Bücher, er bildet sich weiter, wo er nur kann. Er liebt gute Musik, und er spielt Schach, wie ein russischer Meister. Er schwimmt gern, läuft Ski und reibt alle in seiner Begeisterung für den Sport mit. Im Laufen hat er es früher zu Hochstleistungen gebracht, aber er spricht nie darüber, er lobt sich nie selbst.

Mein Vater ist nicht nur kluger als andere Väter, er hat auch noch nie in seinem Leben gegen die Gesetze verstoben, nicht einmal gegen die Steuergesetze, denn die Ehrlichkeit geht ihm als Kaufmann über alles. Obwohl mein Vater viel arbeiten mub, hilft er auch zu Hause. Er sorgt für uns mit ruhrender Zartlichkeit, er ist gerecht in allem Tun. Manchmal glaube ich fest, er besitzt die Weisheit eines Salomo. Deshalb ist mein Vater ein Mensch, den ich bewundere.”

Die Lehrerin blickte auf und lachelte. ,, Na, und hast du das alles allein geschrieben, Lore? Oder hat dir jemand geholfen?” ,, Es… es hat mir jemand geholfen. Aber wirklich nur ein kleines bibchen” , antwortete Lora zogern.

,,Und wer hat dir geholfen?”

Da ertonte es leise, aber deutlich aus Lores Mund: ,, Mein Vater!” 

14. WOLFGANG AMADEUS MOZART

W. A. Mozart wurde am 27. Januar 1756 in Salzburg geboren. Er war das siebente Kind des Kapellmeisters Leopold Mozart. Aber nur Wolfgang und seine ältere Schwester Nannerl blieben am Leben. Die anderen Geschwister stärben früh.

Als Wolfgang sechs Jahre alt war, spielten er und seine Schwester Nannerl sehr gut Klavier. Der Vater war stolz auf seine Kinder. Im Jahre 1762 reiste er mit Ihnen nach München, wo sie Konzerte gaben. In München hatten sie einen groben Erfolg. Schon ein halbes Jahr später fuhren sie nach Wien. Das ganze Wien sprach auch von den Wunderkindern. Aber in Wien erkrankte Wolfgang schwer. Sein Vater hatte wenig Geld, um den Arzt zu bezahlen und die Kinder mubten wieder Konzerte geben.

Später begann Leopold Mozart mit seinen Kindern eine neue grobe Konzertreise durch die groben Städte Deutchlands: München, Frankfurt, Köln. Dann folgten die Reisen nach Brussel, Paris und London. Wolfgang arbeitete während seiner Konzertreisen sehr viel, deshalb hatte er sein ganzes Leben schwache Gesundheit.

W. A. Mozart verbrachte die letzten Jahre seines Lebens in Wien.Das Musikleben Wiens war sehr vielseitig. Mozart schrieb in Wien die berühmten Sinfonien, Solokonzerte und Opern.

Trotzdem Mozart viel gearbeitet hatte, war er sehr arm. W. A. Mozart starb am 5. Dezember 1791 im Alter von 36 Jahren. In seinem Hause fand man kein Geld für die Begrabniskosten. Man weib sogar bis heute nicht genau, wo Mozart begraben wurde. Aber mit seiner Musik bereitet er vielen Menschen grobe Freude. 

15. UNGEWÖHNLICHER EIFER

(Nach Philipp Emanuel Bach und Friedrich Agriola)

Es ist Nacht. Stille liegt über dem thüringischen Städtchen Ohrdruf. Der Mond scheint in das Wohnzimmer des Organisten Johann Christoph Bach. Die Uhr tickt an der Wand, sonst ist kein Laut im ganzen Haus zu hören.

Doch horch! Knarrte da nicht eine Tür? Sehr vorsichtig wird die Klinke heruntergedrückt und die Tür geöffnet. Behutsam schleicht ein Junge in das Zimmer. Zehn Jahre mag er sein. Es ist der kleine Johann Sebastian, der jetzt im Hause seines älteren Bruders lebt. Seine Eltern waren vor kurzem gestorben.

So hell ist das Mondlicht, dab Johann Sebastian alle Einzelheiten ganz genau unterscheiden kann: In der Mitte des Zimmers steht der grobe Tisch, an dem die Familie die Mahlzeiten einnimt. Sehnsuchtig sieht der Junge zu dem Notenschrank hinüber, der an der Wand steht. Doch er ist durch ein Gitter verschlossen. Dahinter liegt das grobe Notenbuch, aus dem sein Bruder so schöne Stücke spielt. Gar zu gern hatte er schon selbst versucht, einiges daraus zu spielen. Aber sein Bruder hielt die Noten verschlossen. Er sagte nur: ,,Du bist dazu noch zu klein. Später, wenn du gröber bist, sollst du sie haben. „Johann Sebastian wollte sie aber schon jetzt genau kennenlernen.

Durch die Gitterstabe des Schrankes konnte er gerade seine kleine Hand hindurchzwangen und die Noten herausziehen. So sab er denn jede Nacht und schrieb Stück für Stück beim Mondschein ab. Sechs Monate waren vergangen, als er endlich mit der mühsamen Arbeit fertig war. Da überraschte ihn einmal sein Bruder und nahm ihm die Noten unbarmherzig ab.

Erst viele Jahre später, nach dem Tode seines Bruders, erhielt er sein Notenheft mit den Abschriften wieder zurück.

Johann Sebastian Bach lebte vor etwa 250 Jahren.

Sein Geburtshaus in Eisenach ist jetzt ein Museum. Wenn du dort einmal hinkommst, sieh es dir an. Du findest darin auch viele alte Musikinstrumente. Bach lebte in verschiedenen Orten Thüringens und Sachsens, die letzten 27 Jahre seines Lebens wirkte er in Leipzig. 

16. DER GROSSE MATHEMATIKER

Der deutsche Gelehrte Karl Friedrich Gaub ist einer der gröbten Mathematiker aller Zeiten. Er war auch Astronom und Physiker.

Karl Friedrich Gaub wurde am 30. April 1777 in Braunschweig geboren.Die Familie Gaub war arm.Sein Vater war Arbeiter. Seine Mutter war analphabet: sie konnte nicht lesen und auch nicht schreiben. Sie liebte ihren Sohn sehr und sorgte für ihn.

Karl Friedrich half dem Vater gern beim Rechnen. Eines Abends war Vater Gaub sehr mude und schielf beim Rechnen ein. Karl Friedrich nahm das Papier mit den Zahlen und sah es aufmerksam an. Plötzlich rief er: ,, Vater, Vater, sieh nur, hier hast du einen Fehler gemacht! Hier mub eine Fünf stehen. Du hast eine Drei geschrieben!“ Vater Gaub stand auf, rechnete noch einmal. Sein Sohn hatte wirklich einen Fehler gefunden. Karl Friedrich war drei Jahre alt.

Der Vater schenkte seinem dreijährigen Sohn einen Heller.

Karl Friedrich Gaub wurde ein beruhmter Gelehreter, aber diesen Heller trug er immer bei sich zum Andenken2 an seine erste mathematische ,, Entdeckung“. 

1der Heller – старовинна срібна монета

2zum Andenken – на згадку 

17. ALBERT SCHWEITZER

Nicht oft ist das Leben eines Menschen so sinnvoll und so bedeutend, wie das Leben des weltbekannten Tropenarztes Albert Schweitzer. Er wurde 1875 in Deutschland geboren. Nach der Beendingung der Volksschule und des Gymnasiums studierte Albert Schweitzer Theologie, Musikwissenschaft und Philosophie. Er war sehr vielseitig, interessierte sich für Literatur und Kunst, spielte Orgel, komponierte. Doch sein Leben widmete er der Medizin.

Das kam so. Er war als Dozent an der theologischen Fakultät der Strabburger Universität tätig. Dreibigjähriger begann er 1905 an dieser Universität Medizin zu studieren, weil er sein Leben in vollem Mabe in den Dienst der Menschheit stellen wollte. Er wollte den Negern Afrikas medizinische Hilfe bringen.

1913 fuhr er das erste Mal nach Mittelafrika. Die erste Schiffahrt des neuen Tropenarztes endete in Lambarene ( Kongo ). Hier wollte Albert Schweitzer ein Krankenhaus bauen. Das Krankenhaus war noch nicht fertig, als die ersten Kranken kamen. Albert Schweitzer behandelte sie in einem kleinen festerlosen Hühnerstall. Zuerst waren es 16, dann 40 Kranke, für die man Baracken baute. In den ersten Monaten seiner Arbeit in Lambarene machte Schweitzer gegen 2000 Kranke wieder gesund. 

weil er sein Leben in den Dienst der Menschheit stellen wollte – так як він хотів присвятити своє життя служінню людству;

behandeln – лікувати;

gegen – біля. 

18. WERNER SEELENBINDER

Werner Seelensinder wurde 1902 in Berlin geboren. Sein Vater war Arbeiter. Schon mit 14 Jahren interessierte sich Werner für Sport und besonders für das Rinden.

Werners Mutter mubte von früh bis spät arbeiten. Sie wurde krank und starb kurz vor Ende des ersten Weltkrieges.

Sein Vater kehrte aus dem Krieg zurück. Die Familie war arm, und Werner mubte dem Vater bei der Arbeit helfen und für die kleinen Geschwister sorgen.

Er trainierte fleibig. Bald wurde Werner Seelenbinder ein ausgezeichneter Ringer. Auberdem interessierte er sich fürs Theater, für neue Bücher. Zu seinen Lieblingsfilmen gehorte ,, Panzerkreuzer Potemkin“ . Dann arbeitete Werner als Transportarbeiter. Bald wurde er Mitglied eines Sportvereins.

Werner wurde ein beruhmter Sportler und nahm an vielen internationalen Wettkämpfen teil. Im Jahre 1928 wurde er in Moskau Spartakiadenmeister. In seiner Heimat war er sechsmal Deutscher Meister. Er war Vierter bei den Olympischen Spielen 1936, Dritter bei den Europameisterschaften 1937. Aber der berühmte Sportler blieb immer bescheiden, enrlich und hilfsbereit. 

19. IST DAS NICHT AUCH EINE ENTDECKUNG?

Der englische Schullehrer Rowland Hill hat die Briefmarke erfunden. Früher bezahlte man die Briefe anders als jetzt: nicht der Absender mubte den Brief bezahlen, sondern der Empfänger des Briefes. Das gefiel Rowland Hill nicht, besonders, wenn der Brief uninteressant war und ihm keine Freude machte.

So schrieb er eines Tages einen Brief an den Generalpostmeister von England und schlug vor, dab der Absender seinen Brief selbst bezahlen sollte. An den Postschaltern sollte man kleine Papierblättchen verkaufen, die die Absender auf die Briefumschlage kleben konnten.

Nanu! Papierblättchen auf die Briefe kleben! Der Herr Generalpostmeister wollte sich totlachen über die Idee des Schullehrers.

Aber vier Jahre spüter, am 6. Mai 1840 verkaufte man an den englishcen Postschaltern die erste Briefmarke der Welt. Bald erfuhr man über die Idee des Schullehrers Hill in allen Ländern der Welt. Im Jahre 1842 verkaufte man Briefmarken in Amerika, im nachsten Jahr – in der Schweiz. Im Jahre 1849 erschien die erste deutsche Briefmarke. In demselben Jahr wurde Rowland Hill Generalpostmeister von England. 

20. MEINE ERSTE SCHWERE ENTTÄUSCHUNG

(Nach der Erzählung von Hans Marchwitza über seinen ersten Schultag im alten Deutschland)

Meine erste schwere Enttäuschung war mein erster Schultag. An diesem Tag bekamen alle Kinder, die zum ersten Mal in die Schule kamen, eine Tüte mit Zuckersachen. Diese Tüten Bonbons waren von den Muttern dem Lehrer übergeben worden. Auch die Armsten sammelten die letzten Pfennige, um dem Kind diese kleine Freude zu machen.

Als der Lehrer nun die Tüten verteilte, sab ich wie auf Feuer und wartete. Einer nach dem anderen bekamen die Jungen ihr sübes Geschenk und kamen strahlend in ihre Bank zurück. Endlich war nur noch ein Junge geblieben, und so dachte ich, jetzt bekommst du wohl deine Tüte.

Aber der Lehrer gab dem Jungen die letzte Tüte und sagte: ,, So, jetzt ist Schlub!“ Schlub…

Alle hatten ihre Tüten – nur ich nicht. Warum denn nicht?..Müde ging ich nach Hause. Der Mutter war schon damals krank, doch sie versuchte mich zu beruhigen. ,, Ich weib, warum du so traurig bist, aber wir sind einmal so arm, dab wir dir auch diese kleine Freude nichtmachen konnten.“

Ich blieb den ganzen Tag trostlos. Nichts konnte mir helfen. Ich erlebte in meinem späteren Leben noch viele harte Enttäuschungen. Aber diese erste konnte ich nie vergessen. 

21. DER HUND DES ARZTES

Ein bekannter Pariser Arzt, der einen schönen groben Hund hatte, arbeitete eines Tages an seinem Schreibtisch. Das Fenster neben dem Schreibtisch war offen. Man konnte auf die Strabe heraussehen und auf den Kanal, der in der Mitte der Strabe flob.

Der Arzt war mit seinen Papieren beschäftigt. Da hörte er plötzlich von der Strabe her lautes Schrein. Er sah durchs Fenster, wie zwei Strabenjungen einen alten Hund in dem Kanal ertränken wollten. Sie hatten ihn ins Wasser gestoben und warfen mit Steinen nach dem armen Tier, so dab es nicht ans Ufer kommen konnte.

Viele Leute sammelten sich auf der Strabe und schauten dem bösen Spiel zu, aber niemand hielt die herzlosen Jungen zurück.

Schon wollte der Arzt das Fenster schlieben und auf die Strabe laufen, da wurde der Lärm plötzlich noch lauter. Der Arzt schaute noch einmal hinaus und sah nun, wie sein grober Hund Leo ins Wasser sprang und zu dem ertrinkenden Tier hinschwamm. Er packte es mit den Zähnen an den langen Haaren und erreichte mit ihm zusammen das Ufer.

Die Zuschauer klatschten dem Retter Beifall. Die Strabenjungen wollten aber den alten Hund wieder ins Wasser werfen. Da zeigte ihnen Leo die Zähne und bellte so böse, dab sie erschracken und fortliefen.

Der Arzt rief Leo ins Haus zuruck, aber Leo wollte den armen Hund, den er gerettet hatte, nicht verlassen. Da brachte man ihn ins Leos Hütte. Jetzt bellte Leo freudig, lief zu seinem Herrn und wedelte mit dem Schwanz. Dann kehrte er zu seinem Gast in die Hütte zurück.

З повагою ІЦ "KURSOVIKS"!